Entwicklung endet nicht
Wir tun oft so, als wäre das Leben mit Schule, Ausbildung oder Studium erledigt – „fertig“ und erwachsen. Das stimmt nur oberflächlich. Menschliche Entwicklung endet nicht. Sie verläuft nur weniger sichtbar, abgesehen vom Älterwerden.
Entwicklung des Bewusstseins geschieht meist dann, wenn das Leben uns zwingt: Krisen, Verluste, Brüche. Immer dann, wenn unser Weltbild keine Antwort mehr liefert, geraten wir ins Wanken – und manchmal ins Wachsen.
Ich nenne das vertikales Wachstum: ein Wachsen in Wellen, nicht garantiert, aber möglich. Manche bleiben dort, wo sie stehen – glücklich, ereignislos oder im Ringen mit dem Leben. Andere betreten Wege, die ihr ganzes Erleben verändern.
Warum erzähle ich das?
Weil wir kaum unterscheiden zwischen zwei Formen von Entwicklung:
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Horizontal: Mehr Wissen, mehr Skills, mehr Fachgebiete – wichtig, aber meist innerhalb derselben Denkwelt.
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Vertikal: Ein Sprung in die Tiefe – das, was wir für wahr halten, gerät in Bewegung. Unsere Perspektive weitet sich.
Vertikale Entwicklung hebt unser Sein, als würde ein zweidimensionales Geflecht plötzlich Raum bekommen, sich in eine dreidimensionale Form auszubreiten. Schwer zu beschreiben – und doch spürbar, wenn es geschieht.
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen diesen Weg entdecken. Nicht weil sie „besser“ werden sollen, sondern weil wir einander tiefer verstehen könnten – und uns in unserer Verschiedenheit eher lassen könnten.
Und vielleicht ist es das Einzige, was ich mit diesem Text will: ein kleines Stupsen. Der erste Schritt beginnt innen – mit dem ehrlichen Kennenlernen der eigenen selbst.
#Bewusstseinsentwicklung #Selbstführung #Wachstum