Warum Leadership-Programme ihre Wirkung verfehlen. Ich analysiere regelmäßig Programme, Modelle und Stellenprofile im Kontext von Führung und Organisationsentwicklung. Viele sagen Entwicklung, meinen aber Optimierung, und das greift zu kurz.
Denn für echte Entwicklung braucht es nicht (nur) Funktionen oder Kompetenzen im klassischen Sinn. Es braucht Kompetenzen, die systemisch und evolutionär greifen: kein weiteres Modell, sondern als Fähigkeiten, Entwicklungsfähigkeiten zu kultivieren. Das sind Meta-Kompetenzen: sie reflektieren sich selbst und machen Entwicklung erst möglich.
Folgendes begegnet mir häufig:
Kultur und Transformation bleiben Buzzwords
→ Der Wunsch nach Wandel ist da. Doch oft fehlt das Verständnis für systemische Prozesse jenseits linearer Logik (nicht nur a>b>c) – und für die Interdependenz organisationaler Dynamiken.
„Moderne Methoden“, und gleichzeitig „Roadmaps“
→ Es wird trainiert – aber nicht gelernt, was nicht planbar ist.
Fokus auf Diagnostik und Verfahren
→ Führung wird nicht im Kontext verstanden, sondern auf Verfahren reduziert – und damit oft verfehlt.
Verankerung in HR statt im System
→ Führung bleibt „Personalthema“, und somit in einem Silo. Dabei ist sie strategischer Hebel.
Entwicklung entlang von KPIs
→ Es verändert sich, was zählbar ist – statt dem, was wirklich zählt.
Das führt zu Führungskräften, die gut geschult sind, jedoch nicht freier handeln können. Zu funktionalem Management statt zu meta-kompetentem Leadership. Zu Entwicklung, die Prozesse optimiert, aber nicht den Raum zwischen Mensch, Maschine und Haltung. Systeme laufen effizienter, aber nicht flexibler oder resilienter, und schon gar nicht lebendiger. Was fehlt, ist Bewegung – nicht auf der Timeline, sondern in Haltung und Bewusstsein.
Dabei steht für mich Leadership-Entwicklung selten isoliert. Große Hebel sind die Kommunikationssysteme – und tragfähige, adaptive Unternehmensarchitekturen. Ohne sie stoßen auch klassische Leadership-Ansätze schnell an ihre Grenzen.
Leadership-Entwicklung darf tiefer ansetzen.
Nicht nur Wissen vermitteln, sondern Wahrnehmung schärfen.
Nicht nur Strukturen verschieben, sondern Beziehungen transformieren.
Nicht nur lineare Skills trainieren, sondern Haltung formen, um Komplexität zu halten und Exponentielles zu ermöglichen.
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Steuerung schlägt Struktur
In der Organisationsentwicklung reden wir viel über Aufbauorganisation (Organigramme, Rollen) und Ablauforganisation (Prozesse, Workflows). Dabei...